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werteverfall - 26. März, 16:35
Parallele Welten
Theming : Analyse einer Methode aus dem Bereich der visuellen
Kommunikation zur semantischen Programmierung, bezogen auf den
Kontext von Architektur und Städtebau im 21. Jahrhundert
doktorarbeit von Sonja Beeck -pdf
"Architektur und Städtebau befinden sich offensichtlich in einer Krise.
Das Gros unserer neueren gebauten Umwelt erscheint gesichts- und
identitätslos. Architektur und Stadtplanung, die klassischen für die
Herstellung von 'Raum' zuständigen Disziplinen, sind ins kulturelle
Abseits geraten. Raumproduktion, so scheint es, ist nicht mehr Aufgabe
von Architekten und Planern, sondern ist viel mehr ein Prozess geworden,
der hauptsächlich von ökonomischen und soziologischen Diskursen
informiert wird. Mit Ausnahme weniger Stars degenerieren Architekten
heute zu Erfüllungsgehilfen, die im vorauseilenden Gehorsam die
Forderungen der Immobilienindustrie oder der Marketingabteilungen
bedienen.
Auffällig ist die symbolische Armut, die mangelnde Artikulationsfähigkeit,
die Stadtraum seit der Moderne befallen hat. In den 1920er -1940er
Jahren wandelten sich die Erzählungen und entwickelten ihre eigene
Rhetorik hin zu einer abstrakten Sprache, die für viele Betrachter schwer
zu lesen war. "In den fünfziger bis frühen siebziger Jahren hieß die
Devise: keine Geschichten machen, sie halten nur auf." Seit jedoch
durch Globalisierung und Medialisierung eine lineare Repräsentation
von Ort, Zeit und Kultur in der Architektur und im Stadtraum nicht mehr
möglich ist, wird es für die Menschen noch schwieriger, sich in ihrer
Umgebung räumlich und symbolisch zu orientieren. Sinnstiftung im
StadtRaum und Identifikation mit dem architektonischen Raum
funktionieren nicht mehr in der klassischen Art und Weise, so wie sich
die Paradigmen für die Herstellung von Raum grundlegend verändert
haben. So generieren und verwenden Gestalter heute spezifische
Strategien zur Herstellung von Orten, die den veränderten Anforderungen
Rechnung tragen.
Die ausführliche Betrachtung einer dieser Strategien: ‘Theming’ ist
Gegenstand dieser Arbeit. Theming ist ein Werkzeug der visuellen
Kommunikation, hält aber vermehrt Einzug in das Repertoire von
Architekten. Für den architektonischen Raum heißt Theming, er wird
neben seiner Kennzeichnung über Funktionalität, Typologie und Form
um eine weitere Ebene ergänzt, die der Konstitution kommunikativer
Prozesse (= Lesbarkeit) dient.
Theming : Analyse einer Methode aus dem Bereich der visuellen
Kommunikation zur semantischen Programmierung, bezogen auf den
Kontext von Architektur und Städtebau im 21. Jahrhundert
doktorarbeit von Sonja Beeck -pdf
"Architektur und Städtebau befinden sich offensichtlich in einer Krise.
Das Gros unserer neueren gebauten Umwelt erscheint gesichts- und
identitätslos. Architektur und Stadtplanung, die klassischen für die
Herstellung von 'Raum' zuständigen Disziplinen, sind ins kulturelle
Abseits geraten. Raumproduktion, so scheint es, ist nicht mehr Aufgabe
von Architekten und Planern, sondern ist viel mehr ein Prozess geworden,
der hauptsächlich von ökonomischen und soziologischen Diskursen
informiert wird. Mit Ausnahme weniger Stars degenerieren Architekten
heute zu Erfüllungsgehilfen, die im vorauseilenden Gehorsam die
Forderungen der Immobilienindustrie oder der Marketingabteilungen
bedienen.
Auffällig ist die symbolische Armut, die mangelnde Artikulationsfähigkeit,
die Stadtraum seit der Moderne befallen hat. In den 1920er -1940er
Jahren wandelten sich die Erzählungen und entwickelten ihre eigene
Rhetorik hin zu einer abstrakten Sprache, die für viele Betrachter schwer
zu lesen war. "In den fünfziger bis frühen siebziger Jahren hieß die
Devise: keine Geschichten machen, sie halten nur auf." Seit jedoch
durch Globalisierung und Medialisierung eine lineare Repräsentation
von Ort, Zeit und Kultur in der Architektur und im Stadtraum nicht mehr
möglich ist, wird es für die Menschen noch schwieriger, sich in ihrer
Umgebung räumlich und symbolisch zu orientieren. Sinnstiftung im
StadtRaum und Identifikation mit dem architektonischen Raum
funktionieren nicht mehr in der klassischen Art und Weise, so wie sich
die Paradigmen für die Herstellung von Raum grundlegend verändert
haben. So generieren und verwenden Gestalter heute spezifische
Strategien zur Herstellung von Orten, die den veränderten Anforderungen
Rechnung tragen.
Die ausführliche Betrachtung einer dieser Strategien: ‘Theming’ ist
Gegenstand dieser Arbeit. Theming ist ein Werkzeug der visuellen
Kommunikation, hält aber vermehrt Einzug in das Repertoire von
Architekten. Für den architektonischen Raum heißt Theming, er wird
neben seiner Kennzeichnung über Funktionalität, Typologie und Form
um eine weitere Ebene ergänzt, die der Konstitution kommunikativer
Prozesse (= Lesbarkeit) dient.
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