identität wirtschaftsordnung postmoderne
werteverfall - 25. April, 15:56
Westliche und östliche Baukultur und ihre ökonomische Grundlage -
Eine vergleichende Untersuchung unter Bezugsnahme auf Vietnam
dissertation von Tung Pho Duc, TU-Berlin - pdf
aus dem vorwort:
Seit der Öffnung des Landes und der Einführung der Marktwirtschaft Anfang der
neunziger Jahre wird ein allmähliches Verblassen der Identität vietnamesischer Städte
beobachtet. Dabei bedeutet Identität unter den modernen Bedingungen der
Globalisierung langfristig einen großen Wettbewerbsvorteil. Ziel des Teils A dieser
Arbeit ist, in einem Vergleich zur westlichen Baukultur das Wesen fernöstlicher
Bauidentität zu verdeutlichen und die Ursache für ihren Verlust zu suchen. Es wird
versucht, auf der Grundlage fernöstlicher Ideologien und Religionen eine allgemeine
Orientierung für gegenwärtige Architektur im chinesisch beeinflussten Kulturraum,
insbesondere Vietnam und China, auszuarbeiten.
Die Baukunst hängt allerdings nicht nur von Kultur und Religion ab, sie wird auch
wesentlich von der jeweiligen Wirtschaftsordnung geprägt. China und Vietnam stehen
vor der Industrialisierung und müssen diese Phase erst noch nachholen. Für
vietnamesische und chinesische Architekten und Stadtplaner ist daher die Kenntnis von
industrieller Raumorganisation unerlässlich. Die westliche Baukunst der Industriezeit ist
die Moderne. Die erste Hälfte des Teils B dieser Arbeit analysiert die westliche
Moderne, um die Einflüsse der Industrie von denen der Kultur auf sie zu unterscheiden.
Nur das, was wirtschaftlich bedingt ist, soll von modernen fernöstlichen Architekten
und Städtebauern importiert werden. Die kulturelle Seite soll dagegen durch eigene
fernöstliche Identität ersetzt werden.
Inzwischen hat sich der Westen schon wieder ein Stück weiter entwickelt. Es wird von
der Überwindung der Industriegesellschaft durch eine „postindustrielle Gesellschaft“
gesprochen. In der Architektur- und Stadtplanungstheorie wird von der Postmoderne
gesprochen, meist aber ohne Bezug auf eine postindustrielle Wirtschaftsordnung. Die
zweite Hälfte des Teils B dieser Arbeit versucht, die Grundgedanken der Postmoderne
in ihrem sozioökonomischen Zusammenhang zu systematisieren. Diese Untersuchung
soll zunächst zur besseren Verständnis der Postmoderne führen. Dann soll sie einige
Überlegungen zu der Frage bereitstellen, ob es für Entwicklungsländer wie China und
Vietnam andere Wege gäbe, die möglicherweise direkter zur postindustriellen
Gesellschaft und Postmoderne führen, ohne alle Schritte der Industrialisierung und der
Moderne nachholen zu müssen.
Eine vergleichende Untersuchung unter Bezugsnahme auf Vietnam
dissertation von Tung Pho Duc, TU-Berlin - pdf
aus dem vorwort:
Seit der Öffnung des Landes und der Einführung der Marktwirtschaft Anfang der
neunziger Jahre wird ein allmähliches Verblassen der Identität vietnamesischer Städte
beobachtet. Dabei bedeutet Identität unter den modernen Bedingungen der
Globalisierung langfristig einen großen Wettbewerbsvorteil. Ziel des Teils A dieser
Arbeit ist, in einem Vergleich zur westlichen Baukultur das Wesen fernöstlicher
Bauidentität zu verdeutlichen und die Ursache für ihren Verlust zu suchen. Es wird
versucht, auf der Grundlage fernöstlicher Ideologien und Religionen eine allgemeine
Orientierung für gegenwärtige Architektur im chinesisch beeinflussten Kulturraum,
insbesondere Vietnam und China, auszuarbeiten.
Die Baukunst hängt allerdings nicht nur von Kultur und Religion ab, sie wird auch
wesentlich von der jeweiligen Wirtschaftsordnung geprägt. China und Vietnam stehen
vor der Industrialisierung und müssen diese Phase erst noch nachholen. Für
vietnamesische und chinesische Architekten und Stadtplaner ist daher die Kenntnis von
industrieller Raumorganisation unerlässlich. Die westliche Baukunst der Industriezeit ist
die Moderne. Die erste Hälfte des Teils B dieser Arbeit analysiert die westliche
Moderne, um die Einflüsse der Industrie von denen der Kultur auf sie zu unterscheiden.
Nur das, was wirtschaftlich bedingt ist, soll von modernen fernöstlichen Architekten
und Städtebauern importiert werden. Die kulturelle Seite soll dagegen durch eigene
fernöstliche Identität ersetzt werden.
Inzwischen hat sich der Westen schon wieder ein Stück weiter entwickelt. Es wird von
der Überwindung der Industriegesellschaft durch eine „postindustrielle Gesellschaft“
gesprochen. In der Architektur- und Stadtplanungstheorie wird von der Postmoderne
gesprochen, meist aber ohne Bezug auf eine postindustrielle Wirtschaftsordnung. Die
zweite Hälfte des Teils B dieser Arbeit versucht, die Grundgedanken der Postmoderne
in ihrem sozioökonomischen Zusammenhang zu systematisieren. Diese Untersuchung
soll zunächst zur besseren Verständnis der Postmoderne führen. Dann soll sie einige
Überlegungen zu der Frage bereitstellen, ob es für Entwicklungsländer wie China und
Vietnam andere Wege gäbe, die möglicherweise direkter zur postindustriellen
Gesellschaft und Postmoderne führen, ohne alle Schritte der Industrialisierung und der
Moderne nachholen zu müssen.
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