neue architektur in Estland
werteverfall - 23. Mai, 14:51
taz-artikel vom 2.4.2002
Individualistischer Funktionalismus in Estland. Eine Architektur-Schau in der Freien Akademie der Künste
... gespürt haben es die Esten immer während der 50-jährigen Sowjet-Okkupation: Dass sie Teil Europas sind, dass ihre Sprache der finnischen näher steht als der russischen und dass sie, sobald möglich, auch politisch zu Europa gehören wollen. Und sie haben es fast geschafft: Die Inflation ist seit 1992 von 1000 auf 4,1 Prozent gesunken, der Handel mit Russland seit 1991 von 80 auf zehn Prozent gesunken, der mit Westeuropa um 80 Prozent gestiegen.
... 1991 errang der Staat, zum zweiten Mal seit 1918, die Souveränität und setzt seitdem legal fort, was zu Sowjet-Zeiten nur eingeschränkt möglich war: die Suche nach Ausdrucksmitteln nationaler Identität und neu gewonnener Unabhängigkeit.
...eine einheitliche Stadtplanung existiert dort derzeit nicht. Zu kompliziert sind die Besitzverhältnisse, da viel ehemals enteignetes Land zurückgegeben werden muss. Ein Prozess, der nur parzellenweise gelingt und kontinuierliche, großflächige Planung verhindert.
Individualistischer Funktionalismus in Estland. Eine Architektur-Schau in der Freien Akademie der Künste
... gespürt haben es die Esten immer während der 50-jährigen Sowjet-Okkupation: Dass sie Teil Europas sind, dass ihre Sprache der finnischen näher steht als der russischen und dass sie, sobald möglich, auch politisch zu Europa gehören wollen. Und sie haben es fast geschafft: Die Inflation ist seit 1992 von 1000 auf 4,1 Prozent gesunken, der Handel mit Russland seit 1991 von 80 auf zehn Prozent gesunken, der mit Westeuropa um 80 Prozent gestiegen.
... 1991 errang der Staat, zum zweiten Mal seit 1918, die Souveränität und setzt seitdem legal fort, was zu Sowjet-Zeiten nur eingeschränkt möglich war: die Suche nach Ausdrucksmitteln nationaler Identität und neu gewonnener Unabhängigkeit.
...eine einheitliche Stadtplanung existiert dort derzeit nicht. Zu kompliziert sind die Besitzverhältnisse, da viel ehemals enteignetes Land zurückgegeben werden muss. Ein Prozess, der nur parzellenweise gelingt und kontinuierliche, großflächige Planung verhindert.
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