Donnerstag, 12. Mai 2005

operation stadt

vom 27.05.05 - 29.05.05 in der UdK Berlin

Symposium zum aktuellen Diskurs über Stadt. Es werden Probleme, Lösungsansätze, aber auch Chancen die aus aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen hervorgehen vorgestellt und diskutiert. Es werden Referenten aus verschiedenen Disziplinen wie Architektur, Städtebau, Landschaftsarchitektur, Philosophie, Soziologie und Politik geladen. Der Rahmen umfäßt 16 Vorträge und einen Workshop. - operationstadt.de

referenten:

Kai Dolata, Gary Hurst, Phillip Oswalt, Walter Prigge, Ulrike Poeverlein, Raumlabor, Shrink to fit, Stefan Rettich, Werner Sewing, Elizabeth Sikiaridi, Frans Vogelaar, Hans Stimmann

vollständiges programm als pdf

voranmeldung notwendig!

Mittwoch, 11. Mai 2005

stadtentwicklung

lesestoff:

stadtentwicklung in der GEODOK-Literaturdatenbank des Instituts für Geographie der Universität Erlangen

urban-europe.net - Urban Europe Between Identity and Change

Institut für Sozialwissenschaften / Stadt- und Regionalsoziologie HU - neuere veröffentlichungen

Dienstag, 10. Mai 2005

zwischen anpassung und neuerfindung

raumplanung und stadtentwicklung in den staaten der EU-osterweiterung

buchpräsentation - donnerstag, 26. mai 2005 im proqm

mit Uwe Altrock, Simon Guenther, Sandra Huning, Deike Peters (hg.)

Wolfgang Kil

Die Zukunft liegt in der Normalisierung der Moderne(031120 vortrag kil (pdf, 34 KB)) lautet die Überschrift eines Beitrages von W. Kil für die offene Vorlesungsreihe "Stadtumbau als Impuls für die Berliner Großsiedlungen" vom 20.11.2003.

In einer anderen Veröffentlichung, die aus seiner Streitschrift "Luxus der Leere - Vom schwierigen Rückschritt aus der Wachstumswelt" entnommen ist und die Überschrift "Testfall für den Epochenwandel - der "Stadtumbau Ost" beseitigt Wohnungen, ohne nach dem Kern des Problems zu fragen" trägt, stellt der Autor die Gründe dar, die aus seiner Sicht nicht nur für den Leerstand und Abriss vieler Wohnungen, vor allem Plattenbauten, veranwortlich sind, sondern auch die Zeichen eines weitaus umfassenderen gesellschaftlichen Wandels darstellen.

Montag, 9. Mai 2005

freizeitparks des kommunismus

Moskauer skulpturen-park und 'Lenin’s World' in Litauen - sueddeutsche

Montag, 25. April 2005

identität wirtschaftsordnung postmoderne

Westliche und östliche Baukultur und ihre ökonomische Grundlage -
Eine vergleichende Untersuchung unter Bezugsnahme auf Vietnam

dissertation von Tung Pho Duc, TU-Berlin - pdf

aus dem vorwort:

Seit der Öffnung des Landes und der Einführung der Marktwirtschaft Anfang der
neunziger Jahre wird ein allmähliches Verblassen der Identität vietnamesischer Städte
beobachtet. Dabei bedeutet Identität unter den modernen Bedingungen der
Globalisierung langfristig einen großen Wettbewerbsvorteil.
Ziel des Teils A dieser
Arbeit ist, in einem Vergleich zur westlichen Baukultur das Wesen fernöstlicher
Bauidentität zu verdeutlichen und die Ursache für ihren Verlust zu suchen. Es wird
versucht, auf der Grundlage fernöstlicher Ideologien und Religionen eine allgemeine
Orientierung für gegenwärtige Architektur im chinesisch beeinflussten Kulturraum,
insbesondere Vietnam und China, auszuarbeiten.
Die Baukunst hängt allerdings nicht nur von Kultur und Religion ab, sie wird auch
wesentlich von der jeweiligen Wirtschaftsordnung geprägt. China und Vietnam stehen
vor der Industrialisierung und müssen diese Phase erst noch nachholen. Für
vietnamesische und chinesische Architekten und Stadtplaner ist daher die Kenntnis von
industrieller Raumorganisation unerlässlich. Die westliche Baukunst der Industriezeit ist
die Moderne. Die erste Hälfte des Teils B dieser Arbeit analysiert die westliche
Moderne, um die Einflüsse der Industrie von denen der Kultur auf sie zu unterscheiden.
Nur das, was wirtschaftlich bedingt ist, soll von modernen fernöstlichen Architekten
und Städtebauern importiert werden. Die kulturelle Seite soll dagegen durch eigene
fernöstliche Identität ersetzt werden.

Inzwischen hat sich der Westen schon wieder ein Stück weiter entwickelt. Es wird von
der Überwindung der Industriegesellschaft durch eine „postindustrielle Gesellschaft“
gesprochen. In der Architektur- und Stadtplanungstheorie wird von der Postmoderne
gesprochen, meist aber ohne Bezug auf eine postindustrielle Wirtschaftsordnung. Die
zweite Hälfte des Teils B dieser Arbeit versucht, die Grundgedanken der Postmoderne
in ihrem sozioökonomischen Zusammenhang zu systematisieren. Diese Untersuchung
soll zunächst zur besseren Verständnis der Postmoderne führen. Dann soll sie einige
Überlegungen zu der Frage bereitstellen, ob es für Entwicklungsländer wie China und
Vietnam andere Wege gäbe, die möglicherweise direkter zur postindustriellen
Gesellschaft und Postmoderne führen, ohne alle Schritte der Industrialisierung und der
Moderne nachholen zu müssen.

favelametropolis / city of coop

buchpraesentationen am 26. April 2005 um 20 Uhr 30 im proqm

Stephan Lanz (Hg.): City of Coop. Ersatzökonomien und städtische
Bewegungen in Rio de Janeiro und Buenos Aires (metroZones 5)

Elisabeth Blum, Peter Neitzke (Hg.): FavelaMetropolis. Berichte und
Projekte aus Rio de Janeiro und São Paulo (Bauwelt Fundamente 130)

Anhand der grossen Metropolen in Brasilien und Argentinien lässt sich
studieren, wie aus informellen Siedlungen Stadtquartiere werden und ihre
Bewohner Buerger der Stadt. Zwei Buecher praesentieren Dokumente und
Kommentare zu einem produktiven Umgang mit sozialen, sozialraeumlichen,
oekonomischen und politische Widerspruechen: Programme, Projekte,
Interviews und Berichte zu einer wegweisenden Stadtpolitik.

Berlin-Moskau

werkschau des russischen architekten Sergei Tchoban

Ausstellungseröffnung am Freitag 29. April 2005, 18.30 Uhr in der galerie Aedes East

Die Ausstellung lässt die derzeitigen Trends in den beiden Metropolen deutlich werden. Berlin beschäftigt sich momentan vorwiegend mit Umbau und Umnutzung wertvoller Bausubstanz vor allem der klassischen Moderne der Vor- und Nachkriegszeit. Die große Aufbruchstimmung, der Boom, ist ostwärts gewandert. Moskau erinnert mittlerweile an die ersten Nachwendejahre Berlins: Große Pläne, großmaßstäbliche Neubauvorhaben, Visionen aller Tendenzen, die sich in ihrer Realisierung gegenseitig zu überbieten scheinen.

via architekten24.de

stadtumbau

vortragsreihe des Schinkel-Zentrums an der TU-Berlin:

• 02.05.2005
Prof. Dr. Dittmar Machule, Technische Universität Hamburg-Harburg:
Lyon - Modellstadt einer "Politik des öffentlichen Raums"
• 30.05.2005
Birgit Schlieps, Technische Universität Berlin:
Aktau am Kaspischen Meer: Transformationen einer sowjetischen Idealstadt der Moderne
• 13.06.2005
Undine Giseke, Technische Universität Berlin:
Lissabon: Wiederzuwendung zum Fluss
• 27.06.2005
Barbara Schönig, Technische Universität Berlin:
An den Rand gedrängt: Zentrumsrevitalisierung und Sozialer Wohnungsbau in Chicago
• 11.07.2005
Jan Polivka, Technische Universität Berlin:
Boom-Stadt Prag: Stärkung der Stadtteilzentren

jeweils montags 20 Uhr A053 TU

via architekten24.de

Mittwoch, 13. April 2005

schwinden der anonymität

Computers, Freedom & Privacy - konferenz in Seattle zu den themen

Identifizierungszwänge durch biometrische aufgerüstete Ausweisdokumente
Aufbau vernetzter Datenbanken mit detaillierten Profilen der Konsumenten und Bürger
Mautstraßen
Videoüberwachung
RFIDs
Architekturen zum digitalen Rechtekontrollmanagement (DRM)


zwei artikel auf heise (1) (2)

all diese massnahmen, die unter dem vorwand der terrorismusbekämpfung durchgesetzt werden, schaffen "ganz nebenbei" ökonomisch nutzbare vorteile und eine bessere kontrolle aller unbescholtenen bürger. kriminelle und terroristen haben bis jetzt noch immer zu jeder überwachungsmassnahme ein mittel gefunden, sie zu umgehen.

Dienstag, 5. April 2005

new towns

eine liste geplanter städte in der englischen wikipedia

Samstag, 2. April 2005

Strukturwandel der Öffentlichkeit

Jürgen Habermas

5. Auflage, 1971

Suhrkamp Verlag Frankfurt

Öffenlichkeit dringt bis in private Kernbereiche vor. Gleichzeitig verliert sie prinzipiell an handlungslegitimierender Macht: Publizität hat im Zeitalter der massenkommunikativen Manipulation nicht mehr ohne weiteres kritische Funktion. Mußte einst Publizität gegen die Arkanpolitik des Monarchen durchgesetzt werden, um politische Entscheidungen vor der Instanz öffentlicher Meinung revisionsfähig zu machen, so wird heute Publizität zunehmend von Interessengruppen durchgesetzt. Öffentliches Prestige wird so mittels nichtöffentlicher Auswahl und Propaganda akklamationsfähig. Gleichwohl hält der moderne Sozialstaat, um Kontinuität mit dem liberalen Rechtsstaat bemüht, am Gebot einer politisch fungierenden Öffentlichkeit fest. Doch muß dem sozialen Strukturwandel der bürgerlichen Öffentlichkeit der politische Funktionswandel notwendig folgen.(...)

Dienstag, 29. März 2005

Mittel gegen den Terrorismus

Der SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz (SPD) will den Geheimdiensten im Kampf gegen den internationalen Terrorismus Zugriff auf Konten und auf die Buchungsdaten von Reiseunternehmen gewähren.
"Ich befürworte einen direkten Zugriff der Nachrichtendienste auf Konten und will erreichen, dass Reisedaten von den Diensten leichter angefragt werden können"
Verfassungsschutz, Bundesnachrichtendienst und militärischer Abschirmdienst dürfen bisher nur bei Fluglinien Informationen einholen. Wiefelspütz will diese Möglichkeiten ausweiten: "Wenn es darum geht, gezielte Informationen zur Terrorabwehr zu gewinnen, sollten die Geheimdienste auch bei Autovermietern, Reisebüros oder Bahnunternehmen direkt auf Buchungsdaten zugreifen können." Das momentane Verfahren der Kontoabfrage sei sehr aufwändig und bürokratisch, sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion weiter. Es müsse vereinfacht werden.
mehr...FR

Samstag, 26. März 2005

theming

Parallele Welten
Theming : Analyse einer Methode aus dem Bereich der visuellen
Kommunikation zur semantischen Programmierung, bezogen auf den
Kontext von Architektur und Städtebau im 21. Jahrhundert

doktorarbeit von Sonja Beeck -pdf

"Architektur und Städtebau befinden sich offensichtlich in einer Krise.
Das Gros unserer neueren gebauten Umwelt erscheint gesichts- und
identitätslos. Architektur und Stadtplanung, die klassischen für die
Herstellung von 'Raum' zuständigen Disziplinen, sind ins kulturelle
Abseits geraten. Raumproduktion, so scheint es, ist nicht mehr Aufgabe
von Architekten und Planern, sondern ist viel mehr ein Prozess geworden,
der hauptsächlich von ökonomischen und soziologischen Diskursen
informiert wird. Mit Ausnahme weniger Stars degenerieren Architekten
heute zu Erfüllungsgehilfen, die im vorauseilenden Gehorsam die
Forderungen der Immobilienindustrie oder der Marketingabteilungen
bedienen.
Auffällig ist die symbolische Armut, die mangelnde Artikulationsfähigkeit,
die Stadtraum seit der Moderne befallen hat. In den 1920er -1940er
Jahren wandelten sich die Erzählungen und entwickelten ihre eigene
Rhetorik hin zu einer abstrakten Sprache, die für viele Betrachter schwer
zu lesen war. "In den fünfziger bis frühen siebziger Jahren hieß die
Devise: keine Geschichten machen, sie halten nur auf." Seit jedoch
durch Globalisierung und Medialisierung eine lineare Repräsentation
von Ort, Zeit und Kultur in der Architektur und im Stadtraum nicht mehr
möglich ist, wird es für die Menschen noch schwieriger, sich in ihrer
Umgebung räumlich und symbolisch zu orientieren. Sinnstiftung im
StadtRaum und Identifikation mit dem architektonischen Raum
funktionieren nicht mehr in der klassischen Art und Weise, so wie sich
die Paradigmen für die Herstellung von Raum grundlegend verändert
haben. So generieren und verwenden Gestalter heute spezifische
Strategien zur Herstellung von Orten, die den veränderten Anforderungen
Rechnung tragen.
Die ausführliche Betrachtung einer dieser Strategien: ‘Theming’ ist
Gegenstand dieser Arbeit. Theming ist ein Werkzeug der visuellen
Kommunikation, hält aber vermehrt Einzug in das Repertoire von
Architekten. Für den architektonischen Raum heißt Theming, er wird
neben seiner Kennzeichnung über Funktionalität, Typologie und Form
um eine weitere Ebene ergänzt, die der Konstitution kommunikativer
Prozesse (= Lesbarkeit) dient.

Freitag, 25. März 2005

Commission for Architecture and the Built Environment

CABE - inspiring people to demand more from their buildings and spaces


quelle zu zahlreichen analysen und empfehlungen zur architektur und stadtplanung in Großbritannien mit dem ziel die öffentlichkeit für ästhetik gebauter umwelt zu sensibilisieren

We believe that well designed homes, streets, parks, work-places, schools and hospitals are the fundamental right of everyone. We use our skills and resources to work for a higher quality of life for people and communities across England, with particular concern for those living in deprived areas. We do this by making the case for change, gathering hard evidence, providing education opportunities and through direct help on individual programmes and projects.

We motivate those responsible for providing our buildings and spaces to design and develop well. We demonstrate to those clients that investment in excellence will pay back many times over through a more productive workforce, more contented customers and a healthier bottom line.


ähnliche ziele verfolgt die in gründung befindliche Bundesstiftung Baukultur in Deutschland

Dienstag, 22. März 2005

geburtenrückgang + vergreisung

demografische studie zur bevölkerungsentwicklung in der EU - telepolis

"Die Entwicklung wird fast alle Bereiche unseres Lebens betreffen, beispielsweise die Geschäftsabläufe und die Arbeitsorganisation, die Stadtplanung, den Zuschnitt der Wohnungen, die öffentlichen Verkehrsmittel, das Wahlverhalten und die Infrastruktur der Einkaufsmöglichkeiten in unseren Städten."


und Russland - economist

"...whereas western Europe has a demographic problem, Russia faces a catastrophe"

Montag, 21. März 2005

ökonomiekritik

WER HAT ANGST VOR NIKETOWN?
Mittwoch, 23. Maerz 2005, 20 Uhr 30
Pro qm, Alte Schoenhauser Strasse 48, 10119 Berlin

Nike-Urbanismus, Branding und die Markenstadt von Morgen Vortrag und
Diskussion mit Friedrich von Borries

"Wer hat Angst von Niketown? diskutiert am Beispiel von Nike den
Einfluss von Marketingstrategien auf die Nutzungs- und
Wahrnehmungsstrukturen Stadt. In der Reflektion der urbanen
Interventionen von Nike in Berlin wird das Selbstverstaendnis
subkultureller Avantgarden kritisch hinterfragt und das Aufgabenfeld von
Architekten neu definiert.
Wer hat Angst vor Niketown? zeigt auf, wie urbaner Raum durch Nike in
eine neue Markenstadt verwandelt wird. In seinen ueberzeugenden Analysen
weiss Friedrich von Borries dies ueberraschend konkret vor Augen zu
fuehren. Er verfaehrt nicht nur analytisch, sondern unterstuetzt auch
spekulative Exkursionen in die Zukunft - gerade dadurch gewinnen seine
detaillierten Analysen der gegenwaertigen Marketingstrategien an Kraft."
(Bart Lootsma)

Friedrich von Borries
: Wer hat Angst vor Niketown? Episode Publishers
Rotterdam 2004


weitere veranstaltungen im pro qm:

LUCIUS BURCKHARDT FILME
20. April 2005, 20 Uhr 30
Filme zum Buch: Lucius Burckhardt: Wer plant die Planung? Architektur,
Umwelt und Mensch.

FAVELAMETROPOLIS / CITY OF COOP
26. April 2005, 20 Uhr 30
FavelaMetropolis - Berichte und Projekte aus Rio de Janeiro und Sao
Paulo
City of Coop - Ersatzoekonomien und staedtische Bewegungen in Rio de
Janeiro und Buenos Aires. Buchpraesentationen und Diskussion mit
Elisabeth Blum, Peter Neitzke, Stephan Lanz, Jochen Becker

KUNST FUER ALLE
April 2005
Kunst im oeffentlichen Raum zwischen Partizipation, Intervention und
Neuer Urbanitaet. Vortrag und Diskussion mit dem Autor Uwe Lewitzky

Sonntag, 20. März 2005

Konsumismus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Konsumismus (engl. consumerism: übersteigertes Konsumverhalten) ist ein seit den 70-er Jahren sich einbürgender Begriff, der u.a. von Pier Paolo Pasolini gebraucht wurde, um den übersteigerten Konsum in den westlichen Gesellschaften zu beschreiben. Pasolini formulierte die provokante These, dass der Konsumismus eine neue Form des Totalitarismus sei, weil er mit dem Anspruch einher geht, die Konsumideologie auf die gesamte Welt auszudehnen. Eine Folge ist die Zerstörung der Vielfalt von sozialen Lebensformen und die Einebnung der Kulturen in einer globalen konsumistischen Massenkultur, die die Freiheitsvorstellungen mit der Pflicht zum Konsumieren auflädt und die Menschen veranlasst, mit dem Gefühl von Freiheit die Konsumimperative zu erfüllen. Die entsprechenden Dispositionen, die eine innere Leere, Langeweile, Überdruss und chronische Depressivität im Akt des Kaufens oder Konsumierens kompensierbar machen, gehören zum Charakterbild des modernen Menschen. In der Kaufsucht finden die konsumorientierten Haltungen, Leidenschaften und Verhaltensweisen des konsumistischen Sozialcharakters eine deutliche Steigerung. So werden im Krankheitsbild der Kaufsucht die alltäglichen Züge des scheinbar normalen Konsumverhaltens besonders deutlich.

Der alltägliche Konsumismus läßt sich als die Tendenz vieler Menschen in den Konsumgesellschaften beschreiben, sich mit Produkten oder Dienstleistungen übermäßig zu identifizieren und ihr Selbstwertgefühl davon abhängig zu machen. Dabei werden besonders Produkte mit kommerziellem Markennamen und statushebenden Versprechungen vorgezogen. Insoweit der Konsumismusbegriff als abwertend wahrgenommen wird, lehnen ihn viele Betroffene ab und ziehen es vor, ihren Konsum mit rationalen Argumenten zu rechtfertigen; sie verwerfen die Idee, sie würden "gezwungen" zu konsumieren.

Die Menschen, die die Ideologie des Konsumismus bejahen, bewerten die gekauften oder konsumierten Produkte nicht als in sich wertvoll, sondern benutzen sie gezielt als gesellschaftliche Statussymbole und Signale, um sich mit gleichgesinnten Leute zu umgeben. Nur wenige Menschen würden so weit gehen zuzugestehen, dass ihre Beziehungen zu einem Produkt oder Markennamen als Ersatz für menschliche Beziehungen dienen, die in den modernen Gesellschaften oftmals reduziert oder funktionalisiert sind.



literatur:

Pier Paolo Pasolini, Freibeuterschriften. Die Zerstörung der Kultur des Einzelnen durch die Konsumgesellschaft, Berlin 1975.
Burkhard Bierhoff, Das Unbehagen im Konsumismus, in: Erich Fromm als Vordenker, hrsg. von Marko Ferst, Berlin 2002, S. 57-74.

überwindung der postmoderne

freizeitklassenkampf für konsumismus? .................................... dieser diplomblog führt zu einem architekturdiplom und darüber hinaus. untersuchungsgebiet: Lasnamäe, Tallinn, Estland


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